Eine Leiche im Keller – „Crème frech“

leiche-im-kellerFrühlingstheater in der Löns-Realschule Einbeck

Jemand hat „eine Leiche im Keller“ – das ist eine Redensart, mit der angedeutet wird, dass jemand etwas zu verbergen hat. Und wer hat das nicht? Selbst bei scheinbar harmlosen Personen wird man manchmal überraschend fündig. Das ist das Thema des Theaterstücks im Frühlingstheater 2009 mit Crème frech, dem Theaterprojekt Einbeck.Die beiden liebenswerten und wohltätigen Schwestern Abby und Martha Brewster gehören gewiss nicht mehr zu den Jüngsten. Dank der Million, die sie geerbt haben, können sie sich ein angenehmes Leben leisten und auch noch ihren Neffen George durchfüttern. Das ist auch dringend nötig, denn George geht keinem geregelten Beruf nach. Das hat er auch nicht nötig, so glaubt er, denn er ist überzeugt davon, der amerikanische (Ex-)Präsident Bush junior zu sein, nur dass er sich statt „Bush“ „Baum“ nennt – ein Busch ist ihm zu unbedeutend. Wichtig ist ihm seine Audienz bei Benedikt XVI und seine Trompete, mit der er das Kabinett zusammenruft, am liebsten nachts bei geöffnetem Fenster.

Auch Georges Geschwister sind ein wenig aus der Art geschlagen: Mortimer ist Kinokritiker und möchte eigentlich seine Ellen heiraten, oder aber auch nicht – wer weiß das schon so genau? Eben noch haben beide den Oktober als Termin festgelegt, und schon wirft Mortimer sein Mädchen hinaus. Das aber lässt sich keineswegs einfach so hinauskomplimentieren und bleibt hartnäckig. Ob Ellens Sturheit ausreicht für diesen Mann, der nicht weiß, was er will?

Georges Schwester Maud könnte einem Horrorfilm entsprungen sein, nicht nur, weil sie so aussieht, sondern auch, weil sie sich so benimmt. Sie hat eine Vorliebe für Frösche und für Chirurgie, ohne es gelernt zu haben. Bei ihr ist Frau Dr. Einstein, Ärztin, spezialisiert auf plastische Chirurgie und den Genuss geistiger Getränke.

Zu dieser netten Familie gesellen sich allerlei merkwürdige Gestalten: Frau Dr. Harper, Pastorin, die auch dann redet, wenn sie nicht dran ist, Mrs Gibbs, die eigentlich nur ein Zimmer sucht, aber etwas ganz anderes bekommt, Brofy und Klein, zwei Polizistinnen, deren Aufgabe darin besteht, Spielsachen für einen Basar zu sammeln, Rodriguez, noch ein Polizist, der unglaublich langweilige Filmdrehbücher schreibt, deren Chefin, Lieutenant Roony, die vor kurzem einen Acker umgegraben hat, und Mrs Witherspoon, die Direktorin einer: Pflegeanstalt für außergewöhnlich Durchgeknallte.

Wer hat nun die sprichwörtliche Leiche im Keller, wer hat also etwas zu verbergen? Und was? Das erfährt man bei den beiden Aufführungen des Einbecker Theaterprojekts „Crème frech“ am Freitag, dem 20., und am Samstag, dem 21. März 2009, um 19.30 Uhr im Kellerfoyer der Löns-Realschule Einbeck, Hubeweg 39-41. Der Regisseur Rolf-D. Bartels hat das Stück „Arsen und Spitzenhäubchen“ von Joseph Kesselring für die heutige Zeit bearbeitet und mit einem neuen Titel versehen – wer weiß schon noch, was ein Spitzenhäubchen ist? Besucherinnen und Besucher ab 12 Jahren sind herzlich eingeladen. „Live ist besser als Fernsehen und Computeranimation“, behauptet Bartels. Erwachsene zahlen 4 € Eintritt, alle anderen 2,50 €.

3 Gedanken zu „Eine Leiche im Keller – „Crème frech“

  1. Holtschulte

    Ich freue mich schon riesig auf den Thaterabend in der Schule. ALLEN Beteiligten merkt man immer das große Engagement und die Begeisterung an – ein echter Geheimtipp!!!
    Alle Beteiligten haben es auch verdient!

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  2. Kretzschmar Beitragsautor

    Dem kann ich zu 100% zustimmen. Auf diesem Weg möchte ich meinem Kollegen Rolf Bartels einmal öffentlich meine Wertschätzung ausdrücken, denn er ist der Motor des Systems „Theaterfreude“ an der Lönsschule.

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  3. Martin Nowak

    Hallo,
    ich wünsche allen Schauspieler und Schauspielerinnen viel Erfolg für heute und morgen. Ich bin davon überzeugt, dass ihr das Publikum begeistern werdet.
    Ich war Teil der Stücke „Ein Kuss für die Katastrohpe“ und „Doppelschlag“. Die Begeisterung und der Beifall des Publikums haben mir gezeigt, dass sich die ganzen Proben gelohnt haben.

    Leider kann ich aus beruflichen Gründen zu beiden Vorführungen nicht kommen wünsch euch aber viel Erfolg.

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