Löns-Sanitäter bei Rotkreuz-Jubiläum am Gardasee

Mit einem traditionellen Fackelzug endeten am vergangenen Samstag im italienischen Solferino die Feierlichkeiten zum 150. Geburtstag des Roten Kreuzes. Mit dabei: fünf Schulsanitäter der Einbecker Löns-Realschule. Gemeinsam mit rund 15000 Teilnehmern aus 149 Ländern zogen sie au einem fast 9 km langen Rundkurs über eins der blutigsten Schlachtfelder der Militärgeschichte, auf dem sich die Provinzen Lombardei und Venezien am 24. Juni 1859 mit Napoleons Hilfe von der österreichischen Herrschaft befreiten. Dass der damals zufällig anwesende schweizer Geschäftsmann Henry Dunant unter dem grausamen Eindruck der über 6.000 Toten und 30.000 Verletzten spontan Hilfe in der Bevölkerung organisierte, gilt als Geburtsstunde der heute weltweit anerkannten Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung.
Monika Mertin, Verena Stahlmann, Sonja Steinbach, Julia Schlüter und Hanna Stolte hatten dies im Herbst vergangenen Jahres als Vorbereitung auf den Schulsanitätsdienstwettbewerb in Göttingen gelernt und verlangten spontan von ihrem Lehrer Martin Gorissen: „Wenn wir den Wettbewerb gewinnen, wollen wir da hinfahren!“ Unerwartet holte die Gruppe tatsächlich den Pokal nach Einbeck, und der Pädagoge, selbst seit langem dem Rotkreuzgedanken verbunden, erfüllte gern den etwas extravaganten Wunsch.
Schon am Mittwoch reisten die Einbecker in das „Humanitäre Dorf“, eine eigens errichtete 200.000 Quadratmeter große Zeltstadt vor den Toren Solferinos, die 3000 internationalen Gästen Platz bot. Zwar jährte sich der Fackellauf bereits zum 17. Mal, doch aufgrund des runden Jubiläums war das größte Zeltlager entstanden, das es in Italien ausgenommen von Katastrophenfällen je gegeben hatte. Mit rund 600 Freiwilligen führte Deutschland die Liste der auswärtigen Teilnehmer an, darauf folgten Frankreich (400) und Spanien (300).
Auf dem Programm stand ein Besuch des internationalen Rotkreuz-Museums in Castiglione und des Rotkreuz-Denkmals auf einem Hügel oberhalb Solferinos. Dort ist jede der derzeit 186 nationalen Rotkreuzgesellschaften mit einem Gedenkstein vertreten. Ein Bad im nahen Gardasee und ein Rundgang durch die idyllische Hafenstadt Desenzano durften natürlich auch nicht fehlen. Im humanitären Dorf präsentierten die beteiligten Nationen sich selbst und ihre jeweiligen Fähigkeiten und Schwerpunkte der Krisenbewältigung, von der Wasseraufbereitung und dem Bau von Notunterkünften bis zur HIV-Prävention und dem Umgang mit Landminen.

Die tägliche Arbeit im Schulsanitätsdienst, das spürte hier jeder deutlich, bekam plötzlich weltumspannende Bedeutung: eine starke Motivation, sich weiterhin im Zeichen der Menschlichkeit zu engagieren.

2 Gedanken zu „Löns-Sanitäter bei Rotkreuz-Jubiläum am Gardasee

  1. Kretzschmar

    Super Sache. Ihr seid spitze.

    Und Du Martin bist spitze³. Ich vermisse Dich bereits jetzt. Hoffentlich wirst Du mal wieder zu uns an die Lönsschule abgeordnet.

    Antworten

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